Hier ist etwas für die Freunde des Bogensports, in meinem speziellen Fall als Einarmiger Bogenschütze !
Das ganze ist ein wenig in Kapitel unterteilt, um es etwas übersichtlicher zu machen !
1. Kapitel – erster Bogen und die Probleme
Bei mir hat das ganze angefangen, als 2002 ein Bogenschütze vom Ortsnahen Schützenverein (14km) in unserer Firma für seinen Bogen,
ein paar Kleinigkeiten anfertigen ließ. Nach einem kurzen Gespräch durfte ich seinen Bogen auch mal in die Hand nehmen, einen
sogenannten Compoundbogen, ab diesem Zeitpunkt wollte ich auch so einen Bogen haben und schießen lernen !
Nun musste also als erstes ein Bogen her! Ich hatte Glück und der Sohn einer Arbeitskollegin verkaufe seinen Compoundbogen,
so das ich für 300 € zu meinem ersten Bogen mit komplettem Zubehör kam. Er erwarb ihn in 1997 für insgesamt 900 DM (ca. 450 €) !
Alupfeile zu sehen, die ich noch mit erworben hatte.
Nun fing der Schlamassel aber erst an. Ich hatte einen schönen Bogen, mit Pfeilen und Zubehör, aber wie
zum Teufel schießt man Pfeile ab, wenn man nur einen Unterarm hat ?
Ich versuchte es am Anfang mit meiner normalen Armprothese. Das Problem war die enorme Zugkraft
von 80 Pfund (ca. 40 kg), immer wenn ich den Bogen halb spannte, verstellte sich die
Prothese oder knickte irgendwie ab!
Wenn sie mal so blieb, um zu schießen, verließen mich nach 6-8 mal Sehne spannen die Kräfte. Als erstes musste der Bogen vom Zuggewicht her,
runter geschraubt werden. Mit den Stellschrauben die die Wurfarme festhalten und zum wechseln der Sehne gedacht sind, konnte man auch die
Zugkraft einstellen und um 20 Pfund auf ca. 30 kg schrauben.
2. Kapitel – Halterungen für den Bogen
Danach musste ein stabiler Halter her, der sich nicht bei jedem Schuss verstellte, wie das bei der Prothese der Fall war.
Ab da ging das große Konstruieren und Tüfteln in die erste Runde. Auf dem linken Bild zu sehen meine Schlagzeug – Billard
Prothese mit dem ersten Halter, den ich fertigte, er wurde direkt an den Griff des Bogens geschraubt aber trotz des herunter
geschraubten Zuggewicht blieb der erwünschte Erfolg leider aus !
Die Folge war, es musste ein anderer Halter her. In den kommenden Wochen entstanden so, die unterschiedlichsten Halter die Sie hier
sehen können. Das Problem war immer noch, das der Bogen einfach viel zu Stark war, so das auch mit den noch so besten
Haltern nicht funktionierte !
3. Kapitel – Der erste richtige Vereinskontakt
Kurz vor dem die „Flinte ins Korn werfen“, machte ich einen Termin beim SSVL, dem Sportschützenverein in Lauterbach,
die eine eigene Bogenabteilung hatten (noch haben), um meine Probleme einmal den Profis zu schildern.
Bei Michael Döppler, (dem Mann der in unserer Firma die Bogenteile hat herstellen lassen) der dort Bogenwart
war, war ich an der richtigen Adresse. Er führte mich in die Grundbegriffe des Bogensports ein.
Nun erfuhr ich auch, das 80 Pfund Zugkraft beim Deutschen Bogenschiessen gar nicht zulässig sind, da das Maximum
bei 60 Pfund (ca. 30 kg) liegt. Man sollte halt vor dem Kauf jemanden fragen, der sich damit auskennt !
Es musste also ein anderer Bogen her, den ich auch mit einem Arm ziehen konnte.
4. Kapitel – erster Bogenshop und die „neuen“ gebrauchten Bögen
Auf der Suche nach einem Bogenshop wurde ich nach 2 Wochen endlich fündig. Er lag in Kassel und hatte vom einfachen
Jagtbogen (Holz oder Kunststoff) über Recuvebogen (Metall und Carbon) bis hin zum Compoundbogen mit komplettem
Zubehör, fast alles zu bieten.
Da man aber für so ein Profibogen mit Zubehör zwischen 600 – 900 € bezahlen musste, machte ich mich bei Ebay auf die Suche !
Nachdem mein 80 Pfund Bogen bei Ebay versteigert war, ersteigerte ich mir ein paar Tage später, einen Bogen, der eigentlich
hätte passen müssen.
Es war wieder ein rechter Compoundbogen (rechte Hand zieht die Sehne), Bild hier links, wie mein erster Bogen, mit komplettem
Zubehör für 140 €, nur dieses mal mit max. 55 Pfund, der bis auf 35 Pfund herunter geschraubt werden konnte !
Nun musste ich feststellen, das es auch mit diesem Bogen, der Prothese und den selbst hergestellten Haltern nicht funktionierte.
Da ich kurz davor war, mein neues Hobby wieder an den Nagel zu hängen, fuhr ich nochmal nach Kassel in den Bogenshop
um mich zu Informieren, welche Alternativen noch möglich wären und auf Raten des Verkäufers, versuchte ich mal einen
linken Compoundbogen (rechte Hand hält Bogen, linke zieht die Sehne) und siehe da, ich konnte schießen und das ganz
ohne Prothese oder Halter, einfach mit meinem linken Armstumpf. Die Pfeile, flogen zwar nicht schön, aber sie kamen vorne an. ^^
Also begab ich mich wieder mal auf Ebay, auf die suche nach einem linken Bogen !
Meinen rechten Bogen versteigerte ich wie das 1. Mal, wieder und war nach kurzer Zeit stolzer Besitzer eines linken Compoundbogen
mit 40 – 60 Pfund Zugkraft, dem Passenden Zubehör, sowie 12 Alufeilen für sage und schreibe 130 € siehe Bild.
Die Zieleinrichtung das Sogenannte „Scop“ und den Bogenständer den sie noch sehen, habe ich aus dem Bogenshop und die haben fast drei mal soviel
gekostet, wie der Rest vom Bogen nämlich knapp 340 € !
Das einzige Problem, welches nun noch bestand war, das mein Armstumpf die Sehne beim Spannen immer verdrehte, so das die Pfeile
ins Ziel eierten und nie genau da trafen wo sie hin sollten !