In den folgenden Kapiteln sehen Sie wie der weitere Werdegang war !
5. Kapitel – Die selbst gebauten Release
Also begab ich mich wieder an die Werkbank, um mir ein Release (Abzugsvorrichtung des Compoundschützen)zu konstruieren,mit dem die
Sehne wie bei einem normalen Compoundschützen gerade gelöst werden konnte. Auf dem Bild oben sieht man meinen ersten Sehnenhalter.
Wenn die Sehne in den Halter eingeschoben wird, rastet ein Riegel ein. Mit dem Abzugsknopf wird nun der Riegel bei gespanntem Bogen
ausgeklinkt, das der Pfeil los fliegen kann (wie beim Segelfliegen, wenn der Segler vom ziehenden Flugzeug getrennt wird ).
Nun gab es wiedermal ein unerwartetes Problem, da sich beim Spannen des Bogens sich mein Armstumpf zu weit vom Abzugshebel weg zog,
so das es keine Möglichkeit gab, den Knopf zu betätigen, also musste eine neue Lösung her!
Nach einer kompletten Überarbeitung des Halters sowie der Herstellung eines komplett Neuen besseren, wurde ein Seilzug am Selbigen befestigt,
das andere Ende ging in ein Fußpedal, so das man nun die Pfeile mit dem Fuß schießen konnte (Bild oben) !
Bei der Koordination zwischen Augen, Armen und Beinen, also das Zielen mit den Augen, das ruhige Halten des Bogens mit der Hand, dem Armstumpf
mit der Sehne und das bewegen des Fußes auf dem Abzug, war aber so problematisch, das wieder ein neuer Abzugsmechanismus her musste.
Um eine bessere Koordination zu gewährleisten, musste der Weg zwischen Gehirn und Abzug verkürzt werden, also blieb nur noch die Möglichkeit mit
der rechten Hand den Bogen halten und gleichzeitig einen Knopf zu drücken, um den Mechanismus auszulösen.
Der Fusstaster wurde durch einen abnehmbaren Abzugs-Knopf am Bogen ersetzt, wenn man nun die Pfeile aus der Zielscheibe ziehen wollte, musste
man nicht immer den Bogen mit herum schleppen oder den Halter immer vom Arm abnehmen (Klettverschluss). Auf den drei Bilder hier unten kann man
die Details nochmal gut sehen !
6. Kapitel – Selbst gebaute Zielscheiben
Als es nun mit dem Mechanismus keine Probleme mehr gab, musste nur noch eine Zielscheibe her. Da mir die Strohzielscheiben zu Teuer waren
und nicht so recht zusagten, beschloss ich, mir selbst eine zu Bauen, wie auch der Bogenverein in Lauterbach seine . Im Baumarkt lies ich mir
aus MDF-Platten, 80 Streifen a` 7 cm breit abschneiden, die dann übereinander gestapelt meine Zielscheibe ergaben, siehe dazu auch die beiden
Bilder mit und ohne Pfeile !
Es wurde öfter darauf Trainiert, ca. 600 Pfeile bis ich mich in 2006 entschloss dem Schützenverein in Lauterbach beizutreten.
Nach ein Paar 3D-Tunieren und festen Trainingszeiten wurde mir dann in 2007 nahe gelegt, einen besseren Bogen zu kaufen und von Alufeilen auf
Carbon zu Wechseln, da mit dem „Billig“ Bogen und den schweren Alupfeilen kein Turnier zu gewinnen war!
Da bei Einkäufen des Vereins immer der Name eines guten Bogenshops in Hamburg genannt wurde, wechselte ich von da an vom Kasseler
Bogenshop zum Hamburger.
Als erstes wurden dort alle Einzelteile für den Pfeilbau bestellt, wie Pfeilschäfte der Marke Goldtip Ultralight, Fletschen (Gummifedern für
Compoundpfeile) Nocken, Pfeilspitzen, Befiederungs – Gerät und Pfeilköcher!
Nach einer knappen Woche kam die Lieferung, so das die große Pfeil Herstellung beginnen konnte.
Ca 5 Stunden später war ich stolzer Besitzer von 20 neuen Pfeilen ! Wie nicht anders zu erwarten gab es nun wieder ein Problem, da die
Pfeile schön leicht und aus Carbon waren, flogen sie zwar perfekt, nur waren sie nicht so stabil wie die Alufeile, welches sich da durch
bemerkbar machte, das jeder Pfeil den ich auf meine MDF-Zielscheibe schoss, nach dem 4-5 Schuss kaputt war.
Es blieb mir also nichts anderes übrig, die Zielscheibe außer Dienst zu stellen und eine Neue zu besorgen.
Aus dem Grundgerüst der „Alten“ Zielscheibe wurde das Gerüst für meine neue Zielscheibe aus Ethafoam, welche ich damals in 2007 bei Ebay
für 70 € ersteigerte. auf dem Bild hier unten ist die neue Ethafoam – Zielscheibe mit dem Ständer zu sehen!
7. Kapitel – Der richtige Turnierbogen
Mit den neuen Pfeilen und der Zielscheibe konnten jetzt die großen Turniere kommen, fehlte nur noch ein guter Bogen !
Achery Direct, der Bogenshop in Hamburg war dann auch die erste Wahl, wie schon bei den Pfeilen und dem Zubehör, da aber das damals
aktuelle Modell der Marke, fast 1100 € kosten sollte, entschied ich mich dann doch für das Vorjahresmodell, eines Martin Bogen, dem Septer III,
den ich für 650€ dort erwarb.
Für die Stabilisierung sorgte am Anfang ein selbst gebauter Stabilisator den ich dann aber durch einen 3-fachen ersetzte (Y-System) !
Natürlich musste ich da auch wieder etwas umbauen, so das aus der Standard „Spinne“, dem Teil wo die 3 Stabis eingeschraubt werden, eine
Schnellspannspinne wurde, um das Zerlegen für den Transport zu erleichtern, nun reicht eine halbe Umdrehung und die Stabis gehen einzeln ab!
Auf dem Bild hier rechts ist der komplette Bogen mit dem 3-fach Stabilisator zu sehen !
Da aber diese Monostabis nicht so gut für den Compound waren sondern
eher an Olympic-Recurve Bögen Verwendung finden, wurde das System
noch auf ein Stabisystem der Marke Beiter umgerüstet da diese
4-Rohr Stabilisatoren (kein Bild) dann eher die Schock-Kräfte vom
Bogen aufnehmen wenn der Pfeil den Bogen verlässt und die Sehne anschlägt !
Das 3er Y-System habe ich mittlerweile auch schon wieder umgebaut,
so das ich nun mit 2 Stabis, einem Langen nach vorne und einem
Seitlichen, der zum ausgleichen des Schwerpunktes dient (Bilder Galerie) !
8. Kapitel – Präzision mit Folgen
Nach all der Präzision die ich nun zur Verfügung hatte gab es
nun zwei mehr oder weniger kleine Probleme, mit dem Seilzug
des selbst gebauten Releases.
Zum einen musste man es immer vom Bogen ab nehmen und zum
anderen im Sommer und Winter oder wenn man den Zug verdrehte,
war der Druckpunkt des Löseknopfes immer an einer anderen Stelle,
was ein Gruppieren der Pfeile fast unmöglich machte, worauf ich im Herbst 2008 wiedermal zu dem Schluss kam, selbst gebautes
Release ja, aber ohne Seilzug !
Nach kurzer Planung und nachträglicher Umsetzung entstand so wieder ein neues Release, welches hier auf dem Bild zu sehen ist. Aber bei der
Deutschen Behinderten Meisterschaft 2 x 70m FITA in Karlsruhe bin ich in 2009 beim Sichtungsschießen gewesen, wo sich der Bundestrainer
für den Kader neue Schützen anschaute und dieser zu dem Ergebnis kam, das das Release zwar fast perfekt ist, der Ankerpunkt aber nicht da liegt,
wo er sollte und somit immer ein wenig Streuung in der Gruppierung der Pfeile bestand, so das mir nach der DM wiedermal nichts anderes übrig
blieb, als mich an die Werkbank zu setzen und was neues zu Konstruieren.
Es ist zwar etwas klobig und mit fast 1,4 kg auch etwas Schwerer, als das Vorgänger-Patent das nur 540 g wog, war aber auf Grund der Komplexität
nicht anders herzustellen. Mit den ganzen zwischen Konstruktionen und Umbauten ist dieses das 8 Release, aber es sollte nicht das letzte sein !^^
Mit diesem Release Gruppieren die Pfeile fast Perfekt, das dumme daran ist nur, das man mit diesem Riesen Teil um den Arm keine Jacke mehr drunter
bekommt und das die Pfeile durch den 2 Zoll längeren Auszug, den ich dadurch gewann, zu kurz für die Pfeilauflage waren und hinten herunter fielen,
so das Anfang 2010 komplett neue Pfeilsätze für die Halle (18m) und FITA im Freien her mussten !
Um nun auch weiterhin auf den 3D Turnieren schießen zu können blieb mir nichts anderes übrig, noch einen zweiten Compound Bogen zu kaufen,
den ich mit Jacke und Wintersachen schießen kann, da viele 3D-Turniere in der kalten Jahreszeit liegen.
Diesen auf Ebay ersteigerten Bowtech, der mich nur 230 € gekostet hat, war zwar richtig gut, hatte aber den falschen Auszug, der durch Module,
die leider nicht dabei waren, eingestellt werden kann. Dann ging die Suche los, aber auf der Insel Rügen gab es einen Bogenshop der mir die
Module direkt bei Bowtech in den USA bestellen konnte, die dann auch nach 9 Wochen geliefert wurden.
Diesen Bogen schieße ich nun Blank, das heißt ohne Visier und Stabis aber mit meinem „alten“ Vorgänger Release welches ich bei den gesunden,
normalen Schützen zum Glück verwenden darf bzw. ganz ohne und nur mit dem Armstumpf und einem selbst gebauten Lederbändchen mit
Klettverschluss, da die Sehne beim drüber rutschen über den Armstumpf nach dem 3-4 Schuss seine Spuren hinterlässt.
Für meinem Martin Secepter habe ich bei einem anderen Bogenshop (Jens Asbach) dann Profipfeile der Firma Easton gekauft die ACG Pfeile für
die FITA im Freien und die Ligthspeed 3D von Easton in der Hallenrunde !
9. Kapitel – Der heimische 3D-Zoo
Um zu Hause nun auch ein wenig für die verschiedenen 3D – Turniere üben zu können bestellte ich mir in Hamburg in 2007 noch zwei 3D-Tiere,
ein Murmeltier und ein kleines Wildschwein welche auf dem Bild hier unten zu sehen sind.
10. Kapitel – Die Vereine
Mein erster Verein im Bogenschießen war der Schützenverein in Lauterbach. Da dieser aber keine Behindertenabteilung hatte, musste ich bei
meiner 1. Deutschen Behinderten Meisterschaft, die vom DBSV ausgetragen wurde, einem Verein beitreten, der eine eigene Behindertenabteilung
hatte, worauf ich zum Verein BSG Duisburg/Buchholz in Nordrhein Westfalen gekommen bin, der mich ganz Unbürokratisch als Beitragsfreies Mitglied
führte, da ich zum Training immer hätte 315 km hätte fahren müssen !^^
Über Diesen konnte ich nun offiziell bei den Behinderten Meisterschaften starten !
Seit Mitte 2010 bin ich dann dem BSC Fulda beigetreten, die extra für mich eine Behindertenabteilung eingerichtet hatten, so das ich über den
HBRS (Hessischen Behinderten und Reha Sport) nun für Hessen an den Behinderten Meisterschaften teil nehmen konnte und nicht immer zu
den Landesmeisterschaften nach NRW fahren musste, worauf ich mich in Duisburg dann Abmeldete !
In Fulda sind Sie auf FITA spezialisiert und mit dem Stadion in Fulda haben die einen richtig guten FITA-Platz, was in Lauterbach im Wald nicht so
gut umgesetzt ist.
Lauterbach wird auch weiterhin mein Verein für das 3D-Schiessen sein, aber in der DSB Rangfolge nun nur noch mein Zweitverein sein !
In der Hallenrunde kann ich somit entweder in Lauterbach in der Adolf Spieß Turnhalle schießen, solange das vom Sportverein noch möglich ist
oder ich schieße in der neuen Halle in Fulda, die sogar ihre eigenen Bogen Linien (18m Linie, Startlinie und 3m Linie) fest Aufgedruckt haben !